Hilfe bei Schizophrenie: Stimmen in meinem Kopf

Nachdenkliche Frau lehnt an einem Brückengeländer
Heilbar ist Schizophrenie bislang nicht. Doch eine Behandlung kann helfen, Betroffenen ein weitgehend selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen.

(akz-o) Die Corona-Pandemie hat uns vor vielfältige Herausforderungen gestellt. Erste Studien lassen vermuten, dass sich die damit verbundenen Belastungen negativ auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung ausgewirkt haben. Dies könnte jedoch auch einen positiven Effekt haben, da zunehmend offener über psychische Probleme und Erkrankungen, wie etwa Schizophrenie, gesprochen wird.

Veränderte Wahrnehmung

Bei an Schizophrenie erkrankten Menschen wird oft angenommen, dass sie mehrere Persönlichkeiten in sich tragen. Das ist jedoch nicht richtig. Vielmehr leiden Betroffene unter einem biochemischen Ungleichgewicht im Gehirn, welches veränderte Wahrnehmung im Sehen, Hören und Denken verursacht. Während einer psychotischen Phase kann es zu Wahnhaftigkeit und Halluzinationen kommen, etwa dem Hören von Stimmen. Darüber hinaus stumpfen Betroffene meist emotional ab, sind freud- und antriebslos oder ziehen sich sozial zurück. Heilbar ist Schizophrenie bislang nicht. Doch eine Behandlung kann helfen, Betroffenen ein weitgehend normales und selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen. Neben der Linderung der Symptome ist die Vermeidung von Rückfällen, also akuten Schüben, ein Ziel der Therapie. Diese stützt sich auf drei Säulen: medikamentöse Behandlung, Psychotherapie sowie psychosoziale Maßnahmen.

Unterstützung für ein normales Leben

Behandelt wird in erster Linie mit sogenannten Antipsychotika. Die Medikamente greifen in den Botenstoffwechsel im Gehirn ein und können die Symptome lindern. Heute kommen bevorzugt atypische Antipsychotika zum Einsatz, die im Vergleich zu älteren typischen Antipsychotika in der Regel besser verträglich sind. Sie können neben der oralen Einnahme auch in Form einer Depot-Lösung als Spritze verabreicht werden. Nach der Injektion bildet sich im Körper ein sogenanntes Depot, aus dem der Wirkstoff kontinuierlich ins Blut abgegeben wird. Depots müssen daher in der Regel nur einmal im Monat verabreicht werden. Begleitend werden Patientinnen und Patienten psychotherapeutisch betreut und lernen, wie sie am besten mit ihrer Erkrankung umgehen können. Angehörige und Freunde spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie daran mitwirken, ein stabiles soziales Netzwerk zu schaffen. Ebenso gehören psychosoziale Maßnahmen zur Behandlung. Sie sollen helfen, Menschen mit Schizophrenie wieder ins Sozial- und Arbeitsleben zu integrieren.

Quelle: AkZ Presse
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